Dietrich Kuhlbrodt, einer der Crowdfunder, in einer persönlichen Vorabkritik:
Der Film hat mich ganz schön aufgewühlt. Unmöglich, sich dem zu entziehen. Dabei hat auch eine Rolle gespielt, dass mir das, was zu sagen ist, nicht von Kommentaren abgenommen wird. Ich fühle mich ganz in der Verantwortung, mich für die Rolle der Justiz zu schämen, die nach 1945 schamlos die Rolle der Nazijustiz (Erbgesundheitsgesetz) in die Bundesrepublik übernommen hat - bis 1991.
Genial finde ich die Bildgestaltung. Sie illustriert nicht so Furchtbares wie Akten, Gesetze und selbstgerechte Kommentatoren. Sie kreiert dagegen so etwas Kreatives wie die bäuerlichen Wiesen, Felder, Weiden, Wälder, in denen die Betroffenen zu Hause sind. Weit weg von den Selbstgerechten in ihren Amtsstuben.
Der Film ergänzt fundamental die trockene, wissenschaftliche, an Akten ausgerichtete zeitgeschichtliche Forschung. Er ist anschaulich, zielt in sowas Anschauliches wie Altbekanntes, nämlich ins Gemüt. Oder anders ausgedrückt: er ist maximal anschauenswert.